Kuhhirtenturm

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Architekten Sanierung: Jo.Franzke Architekten
Bauherr: Stadt Frankfurt am Main, Stadtplanungsamt, Hochbauamt und Kulturamt
BGF: 244 m²
Nutzung: Museum / Konzertsaal
Fertigstellung: 2011
Leistungsphasen: 1-9

Der Kuhhirtenturm, dessen Entstehungsgeschichte bis ins Mittelalter zurückreicht, diente von 1923 bis zur Berufung Hindemiths nach Berlin dem in Hanau geborenen Komponisten als Wohn- und Arbeitsstätte. Nach seiner teilweisen Zerstörung im Oktober 1943 wurde der Turm seit den 1950er Jahren für das angrenzende Haus der Jugend wohnlich genutzt. Im Rahmen der städtebaulichen Aufwertung des Stadtteils Sachsenhausen bot die Stadt Frankfurt als Eigentümerin und Bauherrin der Hindemith Stiftung an, den sanierten Kuhhirtenturm als Erinnerungsstätte für den Komponisten zu nutzen. Ziel der Sanierung war es, in Zusammenarbeit mit der Fondation-Hindemith eine Gedenkstätte mit Ausstellungsbereichen für Paul Hindemith einzurichten. Damit war klar, dass die Sanierung des Turms sich an den 1920er-Jahren zu orientieren hatte, in der Hindemith den Turm bewohnte. Sie wurde vom Hochbauamt gemeinsam mit dem Architektenbüro Jo. Franzke durchgeführt. Dabei restaurierte man behutsam viele Details aus Hindemiths Zeit. Dies bedeutete auch, das Dachgeschoss, welches im Zuge einer Sanierung im Jahr 1958 in historisierender Fachwerkbauweise umgestaltet worden war, wieder in einen verschieferten Zustand zu versetzen. Die Holzbodendielen und die Treppe wurden nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten und brandschutztechnischen Erfordernissen aufgearbeitet.

Ziel war die Schaffung eines modernen und lebendigen Museums und Veranstaltungsortes in einem eigenständigen historischen Umfeld. Die historische Tektonik bildet einen würdigen Rahmen für eine museale Ausstattung, die sich bewusst von der baulichen Hülle löst und mit freigestellten Möbeln gestaltet wurde. Alle Einbauten bekennen sich zu einem selbstverständlichen Umgang mit der Moderne.

Text: Jo.Franzke Architekten

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