Flughafen Frankfurt, Erweiterung des Flugsteigs A

 

Architekten: gmp Architekten, Hamburg
Bauherr: Fraport AG
Fertigstellung: 2012 (Umbaubereich Terminal 1 Bestand 2013)
Wettbewerb: 2006

Der neue Flugsteig A+ erweitert die von Lufthansa genutzten Bereiche am Terminal 1 und war unabhängig vom Ausbauprogramm des Flughafens erforderlich, um die Großraumflugzeuge Airbus A380 und Boeing B747-8 adäquat bedienen zu können. Insgesamt war gmp sowohl mit dem Neubau der als Wurzel bezeichneten Verbindung zwischen den Flugsteigen A und A+ beauftragt als auch mit der Gepäckausgabe A, den erforderlichen Umbauten im Bestand des Terminals 1 sowie mit dem Neubau des Flugsteigs A+.

Die Planung dieses Großprojekts beinhaltete drei Schwerpunkte: die gestalterische Integration des Neubaus in den Bestand bei gleichzeitiger Schaffung einer baulichen Identität, die Einhaltung neuer EU-Sicherheitsregeln bei der Passagierabfertigung und die Schaffung eines Retail- und Loungekonzepts.

Architektonisches Konzept der Wurzel:
An der baulichen Schnittstelle zwischen Terminalhalle A und Flugsteig A+ befindet sich in der Wurzel der zentrale Marktplatz mit einem großen Angebot an Geschäften, Gastronomie und Lounges. Seine verglaste, kegelförmige Öffnung lässt Tageslicht ins Innere, gibt den Blick in den Himmel frei, schafft Blickbeziehungen über die verschiedenen Ebenen des Marktplatzes. Gleichzeitig können die Passagiere durch eine breite Öffnung zur Luftseite das Vorfeld und die Flugzeuge sehen. Individuelle, themenbezogene Retail- und Gastronomiekonzepte wurden in ein übergeordnetes Gestaltungsprinzip eingebunden. Transparenz und Tageslicht, kombiniert mit einfachen und natürlichen Materialien, erzeugen eine angenehme Atmosphäre. Der zentrale Marktplatz bildet so einen unverwechselbaren architektonischen Raum mit hoher Verweilqualität.

Architektonisches Konzept des Flugsteigs A+:
An die Wurzel anschließend erstreckt sich zirka 26 Meter breit der Flugsteig A+ über 600 Meter gen Westen. Wegen neuer EU-Sicherheitsbestimmungen, nach denen ankommende Passagiere aus Nicht-Schengenstaaten zwingend von abfliegenden und bereits kontrollierten Fluggästen zu trennen sind, musste der Flugsteig mit vier Obergeschossen geplant werden. Damit ist der Flugsteig A+ höher als der bestehende Bereich, orientiert sich aber gestalterisch am Bestand. Hierfür diente das am ganzen Flughafen geltende Gestaltungshandbuch, mithilfe dessen die gmp-Architekten trotz teilweise vorgegebener Materialien dem Flugsteig A+ seine Identität verliehen.

Text: gmp

Zurück  |  Drucken  |  Versenden