Bürogebäude und Wohnhäuser Beethovenstrasse

 



Architekt: Jo. Franzke Architekten
Fertigstellung: 2000

1996 erwarb die DEGI das im Jahr 1962 errichtete Haus Beethovenstraße 12-16. Bettinaplatz, Bettinastraße, Rheinstraße und Beethovenstraße bilden einen Block, den vor der Baumaßnahme Parkdecks und untergeordnete Gebäudesegmente dominierten. Abgesehen davon bildete dieser Gebäudeblock das am wenigsten verdichtete Ensemble innerhalb des Viertels. Im Dialog mit dem Stadtplanungsamt ergab sich folgende Lösung: Die Stellplätze wurden in unterirdischen Parkgeschossen angeordnet und oberirdisch Wohnhäuser errichtet, die zwischen Bettinastraße und Beethovenstraße eine ideale Nachverdichtung dieses Blocks mit sich brachten.

Drei fünfgeschossige Wohnhäuser, deren erdgeschossige Büronutzung die Häuser Bettina- und Beethovenstraße miteinander verbinden, folgen nicht nur dem Prinzip der Nachverdichtung sondern präferieren auch das Prinzip kurzer Wege. Die Ausgangssituation für das Umbau- und Sanierungskonzept barg aus architektonischer Sicht Vor- und Nachteile, die bei entsprechender Umnutzung berücksichtigt werden mussten. Die niedrigen Geschosshöhen führen zu einer heute nicht mehr zulässigen Geschosszahl. Um diesen Vorteil nicht zu verlieren, musste man daher versuchen, auch die Nachteile in Vorteile zu verwandeln. Einen Nachteil bildete die niedrige Geschosshöhe. Um dies zu kompensieren, wurden alle nichttragenden und die Belichtung beeinträchtigenden Fassadenteile entfernt. Die skelettierte Struktur erhielt eine Ganzglasfassade.

Schon zu Zeiten seiner Erstellung brach das Haus mit der Blockrandstruktur. Aus nicht mehr nachvollziehbaren städtebaulichen Gründen trat es zudem ca. 4 m hinter die Front der Nachbarbebauung zurück. Es galt nicht den Maßstabssprung, welcher nicht mehr zu korrigieren war, im nachhinein zu kaschieren, sondern den Zusammenhang des Blocks optisch wiederherzustellen. Alle Neben- und Funktionsräume wurden in einem steinverkleideten Rahmen zusammengefasst und aus der Fassadenebene durch eine gestaffelte Neigung herausgenommen. Der Büroblock selbst, der mit dem obersten Geschoss die Trauflinie der Nachbarbebauung aufnimmt, wurde dem Rahmen entgegengesetzt geschossweise zur Straße geneigt, um die Horizontalität der Baumasse zu betonen. So ergibt sich herausgelöst aus dem Baukörper ein lichter, transparenter Büro-Korpus, welcher den Proportionen der Nachbarbebauung in etwa entspricht. Der außenliegende Sonnenschutz betont diese Horizontalität nochmals. Durch eine offene Tordurchfahrt im Gebäuderahmen, die zugleich als Feuerwehrzufahrt dient, gelangt man ins Innere des Blocks und zu den Wohnhäusern. Die gestaffelten Wohnhäuser verdichten den Block, sollen jedoch keine unüberwindliche Barriere bilden. Sie sind daher rundum verglast, und mit einer zweiten Haut aus Aluminium-Schiebeläden versehen, die nicht nur den Sicht-, sondern auch den Sonnenschutz gewährleisten. Wege, ein intimer Platz und eine auf die Gegebenheit abgestimmte Gartengestaltung mit Brunnenanlagen und Spalierbäumen ergänzen die Bebauung.

Text: Jo. Franzke

geöffnet ist der Empfangsbereich des Bürogebäudes Mo - Fr 9:00 - 17:00

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