Sanierung und Erweiterung des Jüdischen Museums

 

Bauherr: Stadt Frankfurt / Museumsbausteine GmbH
Architekten Neubauten: Staab Architekten GmbH (Preisträger Wettbewerb)

Baubeginn: 2015
Fertigstellung: bis April 2020

Im Februar 2012 hat die Stadtverordnetenversammlung die Erweiterung und Sanierung des Jüdischen Museums am Museumsufer in Frankfurt beschlossen. Der daraufhin ausgeschriebene Architekturwettbewerb zur Realisierung wurde im Dezember desselben Jahres entschieden. Das Preisgericht vergab zwei zweite Preise à 25.000 EURO und einen dritten Preis à 20.000 EURO. Das Preisgericht würdigte zudem drei weitere Entwürfe mit Anerkennungen à 10.000 EURO. Die zweiten Preise erhielten Staab Architekten GmbH (Berlin) und Töpfer Bertuleit Architekten (Berlin). Den dritten Preis erhielt Gerkan, Marg und Partner (gmp) Generalplanungsgesellschaft mbH (Berlin). Anerkennungen erhielten die Büros Sunder-Plasmann Architekten (Kappeln), Diener und Diener Architekten (Basel) und AFF-Architekten (Berlin).

Das Preisgericht aus Architekten, Stadtplanern sowie Vertretern von Politik, Kultur und Jüdischer Gemeinde tagte unter Vorsitz von Max Dudler und beurteilte 19 Entwürfe von international renommierten Architekten, aber auch hervorragenden jungen Büros. Die Stadt Frankfurt, Dezernat Kultur und Wissenschaft, legte als Auslober des Realisierungswettbewerbs bei der Ausschreibung besonderen Wert auf eine sensible Verknüpfung des Erweiterungsbaus mit dem denkmalgeschützten klassizistischen Gebäudeensemble. Außerdem musste die in unmittelbarer Nähe liegende Wallanlage in die Planung der Gesamtanlage sinnvoll einbezogen werden. Die Sanierung der Altbauten soll eine Neuordnung der Dauerausstellung ermöglichen, insbesondere in Hinblick auf eine neue Besucherführung. Der Eingangsbereich des Museums soll in den Erweiterungsbau verlegt werden. Zum Raumprogramm des Erweiterungsbaus gehören neben Flächen für Wechselausstellungen ein Vortragsraum, eine Bibliothek, ein angeschlossenes Archiv sowie ein Café, ein Museumsshop und Werkstätten.

Es handelte sich um einen nicht offenen Wettbewerb mit vorgeschaltetem qualifizierten Auswahlverfahren. Die Beauftragung ist über ein nachgeschaltetes Verfahren nach der Vergabeordnung für freiberufliche Dienstleistungen (VOF) an einen der drei Preisträger erfolgt. Das Wettbewerbsverfahren wurde von der MuseumsBausteine Frankfurt GmbH im Auftrag der Stadt Frankfurt durchgeführt und von der Stadtbauplan GmbH, Darmstadt begleitet.

Das Büro Staab Architekten GmbH aus Berlin errichtet den Erweiterungsbau des Jüdischen Museums. Das Auswahlgremium, bestehend aus Architekten, Stadtplanern sowie Vertretern von Politik, Kultur und Jüdischer Gemeinde, hat einen Entwurf gewählt, der die städtebauliche Bezüge aufnimmt und behutsam mit seiner Umgebung umgeht.

Das Besondere der Arbeit des Büros Staab ist der weitläufige Blick. Die wenigen großen Fensteröffnungen des Ausstellungshauses sind so positioniert, dass der Ausblick oder Einblick wie ein Gemälde an der Wand gerahmt erscheint.

Der Entwurf zeichnet sich auch dadurch aus, dass das flexible Raumprogramm im Bereich der Wechselausstellungen adäquate Flächen für die Präsentation derselben vorsieht. Die Nutzung kann im Ganzen aber auch zwei- oder dreigeteilt erfolgen. Der Vortragsraum liegt im Erdgeschoss und kann bedarfsorientiert ins Foyer verlängert oder geschlossen werden. Durch die angeschlossene Gastronomie gelingt der Spagat als Ort der Vermittlung und der Kommunikation. Die Dauerausstellung ist weiterhin in den Obergeschossen des Altbaus zu finden.

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