Grand Tower

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Architekten: Magnus Kaminiarz & Cie. Architektur
Bauherr: GSP Gesellschaft für Städtebau und Projektentwicklung
BGF: 55.000 qm
Wohneinheiten: 401
Höhe: 172 m
Fertigstellung: 2019
Standort: Ecke Europaallee / Osloer Straße
 

Städtebauliche Konzeption

Das Grundstück für den geplanten Grand Tower befindet sich in exponierter Lage am östlichen Auftakt der Europa-Allee. In unmittelbarer Nachbarschaft zum neu eröffneten Skyline Plaza und einem in der Entwicklung befindlichen Hotelneubau gelegen, definiert es den Kreuzungspunkt der Europa-Allee und der Osloer Straße. Mit dem Entwurf soll ein stadträumlicher Auftakt am Boulevard gesetzt werden, der Güterplatz erfährt eine deutliche Betonung. Die gewählte Grundrissfigur einer sich nach Norden und Süden verjüngenden Raute betont den Haupteingang (Adressbildung an der Europa-Allee) und gibt dem städtebaulichen Umfeld eine klare Abgrenzung der unterschiedlichen stadträumlichen Nutzungen, wie dem Zugang Skyline Plaza, dem südlich gelegenen Güterplatz, dem Kreuzungsbereich an der Osloer Straße sowie dem östlich an dieser Straße gelegenen Blockrand. Das Parkhaus mit Zu- und Ausfahrt an der Osloer Straße bildet einen harmonischen, aus der Fassade des Towers entwickelten Übergang von dem sehr schlank entworfenen Hochhaus hin zu einem geschlossenen Blockrand mit Anschluss an das Hotelprojekt als unmittelbarem Nachbarn. Die gestalteten Baumgruppen der Freianlagen mit ihren grünen Inseln differenzieren die Zugänge und Platzbereiche, die dem privateren Eingangsbereich der Lobby und dem Zugangsbereich Skyline Plaza zugeordnet werden. Die Grundform des Towers erfüllt dabei nicht nur die Maßgabe der stadträumlichen Ordnung, sie entsteht nicht zuletzt auch aus der Notwendigkeit einer optimalen Belichtungssituation und Grundrisszuordnung der Gebäudenutzung – dem Wohnen. So werden die Fassadenflächen an der direkten Nordseite zu Gunsten einer Ost- und West-Orientierung minimiert. Wohnungsgrundrisse mit einer ausschließlichen Nordorientierung kommen nicht vor.

Architektonische Konzeption

Das Wohnhochhaus gegliedert sich in einen Sockelbereich in Verbindung mit dem oberirdischen Parkhaus, einem Schaft und dem nach Norden zurückgestaffelten Kopf, mit einer deutlichen Betonung in Richtung des südlich gelegenen Güterplatzes. Dabei wird die Grundrissfigur ab dem 30. Obergeschoss innerhalb des aufstrebenden schlanken Schaftes zusätzlich vertikal gegliedert. So entsteht ein vielfältiger, aus seiner Grundform in Varianten abgeleiteter Baukörper, der aus den unterschiedlichsten Blickachsen der Stadt immer wieder neu und variantenreich in Erscheinung tritt.
Die ab dem 1. OG ausschließlich dem Wohnen dienende Nutzung des Turmes entwickelt sich um einen äußerst kompakten Erschließungskern mit seinen zwei Fluchttreppenhäusern, der Aufzugsgruppe mit Feuerwehraufzug und den vertikalen Erschließungsschächten der haustechnischen Installation. Diese Anordnung der Wohnungen folgt dabei den Ergebnissen einer aufwendigen Simulation eines energetischen Konzeptes mit der Maßgabe, die Ausrichtung der Wohnungen so zu optimieren, dass sie bezüglich ihres Komforts, der Belichtung, der Belüftung, des Klimas und der Behaglichkeit einen höchstmöglichen Standard erfüllen. Additive Loggia-Elemente vor der gläsernen Außenhülle bieten in den Sommermonaten einen passiven Sonnenschutz. Ringförmig zusammengeschlossen zu vertikalen „Tuben“ umhüllen sie die gesamte gläserne Fassade. Sie bieten Privatsphäre, Wind- und Sonnenschutz und einen qualitativ hochwertigen Außenraum. Dabei entwickelt sich ein wechselhaftes Fassadenspiel durch die unterschiedliche Gestaltung der Tuben.
Dieses Konzept erlaubt eine größtmögliche Transparenz für einen einzigartigen Ausblick aus jeder einzelnen Wohnung heraus und macht das Wohngefühl „Hochhaus“ deutlich erlebbar. Das Erdgeschoss bietet neben einer zweigeschossigen, repräsentativen Eingangslobby für die Bewohner des Hauses noch zwei Ladenflächen mit separaten Eingängen an der Osloer Straße und an der Westseite, dem Skyline Plaza zugewandt.

Text: Magnus Kaminiarz & Cie. Architektur

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